Warum es wichtig ist, „sich Selbst“ zu finden. Meist werden Menschen im Laufe ihres Lebens durch Erziehung und Ausbildung von anderen Menschen darauf trainiert, ein „gewünschtes Image“ zu sein. Dies erfordert oft genug, wahre Teile von sich selbst dafür zu unterdrücken oder ganz zu opfern. Oft ist es das schmerzhafte Vermissen dieses Teils, was irgendwann zu innerer Unzufriedenheit führt oder sogar Krisensituationen im Leben auslöst (…)
Selbstoptimierung & Anpassung, um anerkannt zu sein
Meist werden Menschen im Laufe ihres Lebens durch Erziehung und Ausbildung von anderen Menschen darauf trainiert, ein „gewünschtes Image“ zu sein. Dieses „Image“ wird auch „falsches Selbst“ oder „falsches Ego“ genannt. Menschen müssen dieses „falsches Selbst“ heutzutage fast zwangsläufig entwickeln.
Menschen sind als von Natur aus soziale Wesen und deshalb evolutionär darauf geprägt, zu einer Gruppe/Familie/Gesellschaft „dazu gehören“ zu wollen. In Urzeiten hat das die Chancen zu überleben deutlich erhöht und auch heute noch sind viele materielle Annehmlichkeiten nur durch ein „wie gewünscht Funktionieren“ in der Gesellschaft zu bekommen.
Um dieses „Image“ zu erreichen, muss das „wahre Selbst“ (so wie die Seele eigentlich ist und leben möchte) oft verleugnet werden, weil er daran hindert, optimal den Wünschen und Anforderungen von Eltern und Schule oder später der Arbeitswelt zu entsprechen. Manchmal entwickelt sich so ein „Image“ auch unbewusst direkt aus dem Widerstand zu dem, was Schule oder Gesellschaft sehen möchte. Irgendwann im Laufe dieser Entwicklung, die meist recht früh im Leben sattfindet, glauben viele Menschen dann tatsächlich, dieses „Image“ zu sein und vergessen das „wahre Selbst“ völlig. Diese so gestörte oder sogar völlig gekappte Verbindung zum wahren Selbst bleibt aber nicht folgenlos.
Tiere sind immer authentisch
Freie Tiere leben immer in enger Verbindung mit ihrem „wahren Selbst“. Sie sind einfach sie selbst und drücken sich aus, wie es ihrer Seele und ihrem individuellen Charakter entspricht. Tiere zeigen Ärger und Wut, wenn sie sich so fühlen und sie ziehen sich ohne Scham zurück, wenn sie sich so fühlen. Keinem Tier würde einfallen, eine „starke Führungspersönlichkeit“, die sie innerlich gar nicht sind, zu spielen, weil es irgendjemand das so erwartet. Solche Falschheit könnte sie real ihr Leben kosten. In einer Situation falschen Mut zu spielen, anstelle einfach zu flüchten, wenn es nötig ist, gefährdet unter Umständen real ihr Leben. „Nett zu spielen“, anstelle sich wütend zu verteidigen, wenn es notwendig ist, gefährdet real ihr Leben. Was zu welchem Zeitpunkt die richtige Handlungsoption ist, können sie nur wissen, wenn sie ständig in engem Kontakt mit ihren „wahren Selbst“ sind. Zu wissen, wer sie wirklich sind, welche Kräfte ihnen wirklich zur Verfügung stehen und welche Schwächen sie haben und entsprechend zu handeln, schützt ihr Leben. Einem falschen, aber von außen gewünschten „Image“ zu entsprechen, um z.B. in einem Job oder einer Familie als „gut“ oder „leistungsfähig“ bewertet zu werden, bringt in ihrem Leben keinerlei Nutzen.
Stressbewältigung & Stressvermeidung
Stress ist seit Urzeiten ein normaler Teil des Lebens. Deshalb können und müssen Menschen von Natur aus lernen, mit bestimmtem Stress bis zu einem gewissen Grad gesund umzugehen. Doch entsteht der Stress daraus, dass wir unser „Selbst“ und damit auch oft unseren Körper, ständig zu ein Leben zwingen (müssen), welches uns nicht entspricht, dann sind wir mit dieser Art von ungesundem, chronischen Stress überfordert. Diese Art von körperlichem und seelischem Stress wird langfristig krank machen und im schlimmsten Fall in unangenehme Lebenssituationen führen.
Um diesen ungesunden Stress zu vermeiden, müssen wir in Kontakt mit unserem „wahren Selbst“ treten können, um erfühlen zu können und so herauszufinden, welches Leben und welche Ziele im Leben unserem „wahren Selbst“, unserer Natur wirklich entsprechen.
Sich Selbst verloren haben
Vielleicht wundern man sich manchmal, warum man sich so fremd in der eigenen Haut fühlt. Oder aber es gelingt mit den Jahren nicht mehr gut genug, das antrainierte „falsche Selbst“ perfekt aufrecht zu erhalten, weil die Kraft dazu fehlt. Dann beginnt man sich fremd in der Welt um sich herum zu fühlen, weil man ihr nicht mehr entsprechen kann. Auch wenn „ein funktionierendes Image“ plötzlich wegbricht (z.B. wegen Jobverlust oder Scheidung) bleibt manchmal nicht mehr viel übrig und man hat das Gefühl „niemand“ mehr zu sein. In Beziehung mit anderen Wesen und sich selbst ist es aber unabdingbar „Jemand“ zu sein. Nur wer ist dieser jemand und wie ist er/sie /es zu finden? Genau an dieser Stelle kann Coaching eine Unterstützung bieten.
Authentisch und präsent sein
Dieser „Jemand“ möchte sich gerne leben dürfen und wahrgenommen werden. Dies im eigenen Leben umzusetzen, ist Authentizität. Präsenz – d.h. eine starke persönliche Ausstrahlung – ergibt sich aus gelebterAuthentizität. Wer sich ein Leben lang darauf trainiert hat, angepasste Masken („falsches Selbst“) zu tragen, wird niemals eine präsente Ausstrahlung erreichen können, denn er spielt das eigene „Selbst“ nur. Um Präsenz zu entwickeln, muss die eigene innere Spaltung zwischen „wahrem Selbst“ und „falschem Selbst“ überwunden werden und die Verbindung zum „wahren Selbst“ wieder im Flow sein. Der Entwicklungsweg dorthin ist also nur vordergründig eine „Persönlichkeitsentwicklung“. Vielmehr müsste man es eigentlich „Persönlichkeitswiederentdeckung“ nennen.
Das Ego auflösen, um „Niemand“ zu sein?
Es gibt auch Denksysteme, die keine Unterscheidung zwischen „wahren Selbst“ und „falschen Selbst“ machen und ein „Ich“ jeder Art grundsätzlich als „Ego“ sehen und es als Quelle allen Übels im menschlichen Leben verteufeln und den Weg zum Glück allein darin sehen, dieses „Ego“ komplett aufzulösen.
„Natural Coaching“ ist ein Ansatz, der immer aus der Sicht der Natur schaut. Was dabei Sinn ergibt, ist jenes, was in der Natur seit Millionen Jahren gelebt wird und funktioniert. Und aus Sicht der Natur, hat ein gesundes Ego (also das „wahre Selbst“) eine sehr wichtige Aufgabe. Auch jedes nicht-menschliche Tier hat es und könnte in der Natur nicht ohne es überleben. Soziale Tierarten, wie der Mensch es auch ist, brauchen dazu emotionale Verbindungen und dies setzt einen „Jemand“ – ein Ich, voraus. Wenn man „Niemand“ ist, nichts als Energie, die jegliche Form annehmen kann, dann ist es egal, ob man stirbt oder lebt. Doch ebenso wie alle anderen nicht-menschlichen Tiere und sogar auch Pflanzen, versucht ein gesunder menschlichen Instinkt sein eigenes Leben zu erhalten, indem er z.B. Gefahren aus dem Weg geht und sich gegen Übergriffe verteidigt. Das Ego in seiner gesunden Form schützt also die aktuell vorhandene Form „der Energie“ – den lebendigen Körper. Und im großen Zusammenhang allen Lebens auf der Erde macht das auch absolut Sinn. Es erhält ein Gleichgewicht in allem Sein. Und ja, natürlich bringt das immer auch zwangsläufig Situationen mit sich, die als „Leiden“ bezeichnet werden können. Auch nicht- menschliche, soziale Tiere werden in einem freien natürlichen Leben immer wieder mit Lebenssituationen konfrontiert werden, in denen sie Verlust, Vermissen, Wut oder Hilflosigkeit fühlen. Der „Lösungsansatz“ dies alles zu vermeiden, indem man „niemand“ mehr ist, der mit „niemand“ in Beziehung tritt, so dass man an nichts gebunden ist, was emotionales Leiden auslösen könnte, entspricht deshalb nicht dem, was in der Natur seit Millionen Jahren gelebt wird und funktioniert.
Der theoretische Denkansatz das „Ego“ auflösen zu wollen, führt zudem leicht in eine Lebensart, die man als „Spiritual Bypassing“ („Selbst-Vermeidung“) bezeichnen könnte und bei den Ausübenden selbst und ihrer Umwelt häufig zu erheblichem emotionalem Leiden führt.
, Im „Natural Coaching“ geht es deshalb nicht darum das „falsche Selbst“ komplett auszulöschen, sondern hauptsächlich darum, ihm bewusst zu begegnen und die Bedürfnisse vom „wahren Selbst“ nicht länger zu übergehen. In dieser Art gestärkt und wiederhergestellt können Menschen Entscheidungen intuitiver im Sinne der eigenen Seele treffen, und so für sich passende Wege durch das Leben finden. Denn ein Weg, der für einen bestimmten Menschen passt, kann für einen anderen Menschen komplett unpassend sein. Niemand als das „wahre Selbst“ kann wissen, was für einen Selbst, die eigene Seele, passend ist. Es gibt keinen „Pauschalweg zum Glück“, der für alle Wesen passt. Eine gute Verbindung zum „wahren Selbst“ erleichtert in persönlichen Krisensituationen oder auch als Helfende in Krisen Anderer, mit mehr innerer Sicherheit zu reagieren.
Ziele finden und erreichen
Was ist es wert, ein Ziel im Leben zu sein? Die Frage hängt sehr dicht mit der Frage nach einem oder dem Sinn im Leben zusammen. Erfahrungsgemäß können die Antworten gerade bei einem abgespaltenen und vergessenen „wahren Selbst“ sehr unterschiedlich ausfallen und sich bei ein demselben Menschen auch mit den Jahren ändern.
Es kann zu großer innerer Frustration führen, wenn man bemerkt, dass ein Ziel, auf das man vielleicht viele Jahre und unter vielen persönlichen Opfern hingearbeitet hat, einem plötzlich völlig unwichtig erscheint, weil es nicht das erhoffte Gefühl von Erfüllung brachte. Diese Erfahrung kann sich wiederholen und so irgendwann dazu führen, dass nichts mehr Sinn macht und man sich gar nicht mehr motivieren kann, im Leben weiter zu gehen.
Sich darüber klar zu werden, was wirklich hinter der Motivation zu einem bestimmten Ziel steht, kann helfen, solche Sackgassen zu vermeiden. Entspringen Ziele aus dem „falschen Selbst“ ist es sehr wahrscheinlich, dass ihr Erreichen niemals glücklich machen wird und der Weg dorthin dem inneren Frieden nicht guttut. Freude und Motivation, sich auf dem Lebensweg immer wieder weiterzubewegen, hängen deshalb auch an einem guten Kontakt zum eigenen „wahren Selbst“.
Aus „dem Herz“ leben
Nur in einem ständigen fließenden Austausch mit dem „wahren Selbst“ können für Körper, Geist und Seele gesunde Ziele erfühlt, verfolgt und erreicht werden. Und das „Ziel“ kann dann auch einfach sein, die gute innere Balance, ein friedliches und zufriedenes inneres Sein, ein positives Lebensgefühl beständig neu aus sich selbst entwickeln und erhalten zu können. Nur das „wahres Selbst“ ist in der Lage, bei den ständig wieder neu anstehenden Entscheidungen im Leben, gut zu beraten. Manchmal werden Menschen, die diese Verbindung zum „wahren Selbst“ gut ausgeprägt haben und sie ausstrahlen, auch als Menschen mit starker Persönlichkeit empfunden.
Fehlt die Verbindung zum eigenen „wahren Selbst“, fällt es jedoch schwer, innere Balance, Zufriedenheit, Glück und mentalen Frieden zu fühlen und immer wieder aus sich selbst heraus zu entwickeln. Vor allem aber werden Probleme auftreten, mit sogenannten „negativen“ Emotionen oder Krisensituationen im Leben sicher umzugehen. Unterstützung durch Coaching kann helfen, den Weg zurück in die Verbindung zu sich selbst – zum „wahren Selbst“ zu finden.